Vita
Kurzvita
1968 in Berlin, Prenzlauer Berg, geboren, lebt in Berlin
Studierte in Berlin und Paris Theaterwissenschaft und Romanistik
Seit Mitte der Neunziger als Theaterkritikerin, Hörspiel- und Featureautorin tätig
Von Eva Förster erschienen vier Gedichtbände
– 2009 WEIT GEHEN
– 2012 VOM WEG AB
– 2015 DAS GEDÄCHTNIS DES HANDRÜCKENS
– 2022 DES STERBENS MÜDE
Eva Förster tritt mit Lesungen aus den eigenen Büchern auf, sowie mit dem Buch WEIL AUS DEM ZWEIFEL DAS WACHSTUM ENTSTEHT, aus den Tagebüchern von Wieland Förster
Eva Förster schreibt an einem Prosatext und dem fünften Gedichtband
Sie betreut das Werk ihres Vaters, des Bildhauers Wieland Förster
Foto: Angela Fensch
info@eva-foerster.de
Wie es dazu kam…
Wie es dazu kam, dass ich jetzt hier stehe (oder sitze).
Ich wuchs am Senefelder Platz in der Deutschen Demokratischen Republik auf. Vor den zwei Fenstern in meinem riesigen Kinderzimmer saß Alois Senefelder, aus weißem Marmor gehauen, im Sommer in Sonne und Hitze, im Winter mit Schneehaube auf seinem Kopf.
Ich liebte es, später vor dem blauen Haus (eine Bude von Robotron), Rollschuh zu fahren. Immer um die Asphaltblasen herum, aus denen kleine Linden wuchsen.
Ich musste Tagebuch schreiben, ab der 1. Klasse. Die ganzen Ferien über musste ich mich abends hinsetzen und schreiben. Ich klebte auch Postkarten ein und malte mit Filzis.
Irgendwann begann das Schreiben, mir das Leben zu retten.
Heute liegen in zwei alten Koffern bestimmt 40 Tagebücher, ich habe sie allerdings nie gezählt, denn ich mag Zahlen nicht. Mein Mathelehrer dachte, ich sei stinkendfaul. Aber meine Schuldfreundinnen, die wussten, wie ich mich täglich mit den Mathehausaufgaben quälte, wussten es besser.
Tanzen wollte ich immer. Eine Ballerina bin ich zwar nicht geworden, aber ich tanze immer noch, zuhause allein und auch in der Gruppe.
Als ich kurz nach meinem 30ten Geburtstag die Diagnose schwerer Brustkrebs erhielt, hatte ich zum Glück schon meinen Sohn, der zwei Jahre alt war und mich brauchte. Und, ich schrieb mein erstes ernstzunehmendes Gedicht.
Bis heute schrieb ich 4 Lyrikbände, das 5. Ist in Arbeit.
Ich habe immer auch Prosa geschrieben, doch mein Erzählband steht als Manuskript im Regal. Das bedaure ich nicht, denn in den letzten Monaten habe ich es wieder gemacht und, wie ich finde, um einiges besser: ich habe Prosa geschrieben.
Ich bin immer auch „die Tochter von…“ gewesen. Die Tochter des Bildhauers Wieland Förster. Ich wurde schon als Kleinkind mit ihm verglichen.
Nach einem Leben, in dem ich gern und zum Geld verdienen Theaterkritiken schrieb und Hörspiele und Features für’s Radio, habe ich etliche seiner Tagebücher lesen dürfen und sie mit den Archivaren der Akademie der Künstle Berlin herausgegeben.
Und, da meine Mutter gestorben ist und mein Vater sehr alt, habe ich die Familiengeschäfte oder wie soll man es sonst sagen, übernommen.
Ich stehe an dieser Stelle, weil ich es als Auftrag empfinde, dort zu stehen.
Aber ich werde mein eigenes Schreiben niemals aufgeben. Denn, siehe oben, es rettet mein Leben.
info@eva-foerster.de
Pressefotos
© Fotos: Angela Fensch